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Irgendwas mit Medien? Nein, irgendwas mit Mittelalter! Irmimi erweckt mittelalterliche Handschriften und ihre Storys zum Leben. Denn sie erzählen uns, was war, und erlauben uns, in die Welt von damals einzutauchen und unsere vielleicht etwas besser zu verstehen. Denn Handschriften sind mehr als beige Fetzen!
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Sunday May 01, 2022
Sunday May 01, 2022
Das Mittelalter hat immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen und wird nur allzu oft in Extremen gedacht und kommuniziert: es ist finster, rückschrittig und sowieso erst mal dumm. Andererseits wird das Mittelalter vor allem in Film und Fernsehen im Gegenteil als sehr romantisch dargestellt!
Doch woher kommt diese Denke? Handelt es sich um ein ausschließlich neuzeitliches Phänomen? Diese Frage kann klar mit einem Nein beantwortet werden. Denn bereits im 15. und 16. Jahrhundert kamen die Mittelalter-Basher schlechthin daher, um das Mittelalter zu dissen und ihm entsprechenden Stempel aufzudrücken: Die Humanisten!
Schauen wir uns in Folge #17 also mal an, woher der Begriff des Mittelalters und die Vorurteile überhaupt kommen, warum sie entstanden sind und wieso an diesen eigentlich auch nichts dran ist :)
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Literatur
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Seibt, Ferdinand: Glanz und Elend des Mittelalters. Eine endliche Geschichte (Sonderausgabe, 1999).
- von Moos, Peter: Gefahren des Mittelalterbegriffs. Diagnostische und präventive Aspekte, in: Joachim Heinzle (Hrsg.): Modernes Mittelalter. Neue Bilder einer populären Epoche. Frankfurt/M. u.a.: Insel-Verlag 1994. S. 33-63.
Sunday Feb 20, 2022
Sunday Feb 20, 2022
Der Buchdruck wird oft als regelrechte Medienrevolution dargestellt. Natürlich brachte dieser nachhaltig Veränderungen mit sich, die bis heute wirken. Doch warum de Begriff schwierig ist, und warum und wie Handschriften und Druck noch lange nebeneinander existierten, habe ich in meiner ersten Kooperationsfolge gemeinsam mit Historiker Ralf Grabuschnig vom Déjà-vu Geschichte Podcast diskutiert.
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Links zur Episode
Literatur
- Augustyn, Wolfgang: Zur Gleichzeitigkeit von Handschrift und Buchdruck in Deutschland. Versuch einer Skizze aus kunsthistorischer Sicht, in: Klaus Grubmüller, Gerd Dicke (Hrsg.): Die Gleichzeitigkeit von Handschrift und Buchdruck, Wiesbaden 2003, S. 5-47.
- Giesecke, Michael: Der Buchdruck in der frühen Neuzeit. Eine historische Fallstudie über die Durchsetzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, Frankfurt am Main 1991.
- Janzin, Marion: Das Buch vom Buch. 5000 Jahre Buchgeschichte, Hannover 1995.
- Raible, Wolfgang: Die Semiotik der Textgestalt. Erscheinungsformen und Folgen eines kulturellen Evolutionsprozesses, Heidelberg 1991.
- Rautenberg, Ursula: Medienkonkurrenz und Medienmischung. Zur Gleichzeitigkeit von Handschrift und Druck im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts in Köln, in: Klaus Grubmüller, Gerd Dicke (Hrsg.): Die Gleichzeitigkeit von Handschrift und Buchdruck, Wiesbaden 2003, S. 165-202.
- Schanze, Frieder: Der Buchdruck eine Medienrevolution?, in: Walter Haug (Hrsg.): Mittelalter und frühe Neuzeit. Übergänge, Umbrüche und Neuansätze (Fortuna vitrea 16), Tübingen 1999, S. 286-311.
- Schnell, Rüdiger: Handschrift und Druck. Zur funktionalen Differenzierung im 15. und 16. Jahrhundert, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der Literatur 32 (2007), S. 66-111.
Sunday Feb 06, 2022
Sunday Feb 06, 2022
Back to the north! Und dort, um genau zu sein auf Island, gab es im 12. Jahrhundert den sogenannten "Ersten Grammatiker" und den ersten grammatischen Traktat. Obwohl es (auch volkssprachige) Grammatiken schon sehr früh in der Antike und auch im Frühmittelalter gab (man denke an den römischen Grammatiker rund Rhetoriker Donatus), beschäftigten sich diese aber vor allem mit der lateinischen Sprache. Was mit dem Ersten Grammatischen Traktat (Fyrsta málfrœðiritgerðin) dann passierte, war erstmals eine extrem umfangreiche Beschäftigung mit der Volkssprache in der Volkssprache in dem sonst so lateindominierten Europa. Zum Vergleich: in Deutschland erschien etwas Vergleichbares erst im 16. Jahrhundert mit der "Teutschen Grammatica" vol Valentin Ickelsamer. Und was diesen Traktat so außergewöhnlich ist und was für eine Rolle er auch für das moderne Isländisch spielt, erfährst du in Folge 12!
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- Codex Wormianus, AM 242 fol.
- Teutsche Grammatica
Sunday Jan 23, 2022
#11: Zentrale Randphänomene – Mittelalterliche Glossen als Wissensvermittler
Sunday Jan 23, 2022
Sunday Jan 23, 2022
Gloooooooossen (mit langem Oooooo ;) ) sind ganz tolle Helferlein, um sich einem fremden bzw. fremdsprachigen Text anzunähern. Bereits in der Spätantike gab es den Prozess der Glossierung, wurde dann ab dem Frühmittelalter weitergeführt und findet sogar den Weg in frühe Drucke im 15. Jahrhundert. Glossierungen sind dabei Anmerkungen in oder an einem Haupttext. Es handelt sich um Kommentare und Anmerkungen oder auch Erklärungen einzelner Wörter und unterstützt eben dabei, sich Texte erschließen zu können. Dabei gibt es verschiedene Arten von Glossen: Welche das sind, erfahrt ihr in der Folge!
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Links zur Episode
- DFG-Projekt "BStK Online – Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften
- Regula S. Benedicti, Cod. Sang. 916
- Prisciani grammatica, Cod. Sang. 904
- Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Alderik Henk Blom
Sunday Jan 09, 2022
Sunday Jan 09, 2022
Das Íslendingabók aus dem 12. Jahrhundert von Ari Þorgilsson beschreibt Islands Geschichte von der Landnahme im Jahr 874 bis ins Jahr 1118.
Das Besondere: Es wurde nicht etwa wie zu der Zeit üblich auf Latein geschrieben, sondern in der Volkssprache, womit Ari schon früh zu einer isländischen Identität beitrug. Auch zeichnet sich Ari als Autor insofern als besonders aus, als er entgegen mittelalterlicher Tradition nicht mit einem Demutstopos um sich wirft, mit dem vor allem Gott als Urheber hervorgehoben wird, sondern tritt als selbstbewusster Autor und Urheber seines Werkes auf.
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Isländische Datenbank zu historischen Dokumenten (Handrit.is)
Zur genealogischen Datenbank Islands
Literatur
Gropper, Stefanie: Es sannliga es sagt : die Íslendinggabók des Ari Þorgilsson inn fróði, in: Alessia Bauer und Alexandra Pesch: Beiträge zur europäischen Altertumskunde und mediävistischen Literaturwissenschaft (Festschrift für Wilhelm Heizmann), 2018, S. 67-80.
Wamhoff, Laura Sonja: Isländische Erinnerungskultur 1100-1300: Altnordische Historiographie und kulturelles Gedächtnis, Tübingen 2016.
Monday Dec 06, 2021
#9: Yay, Schriftlichkeit! Handschriften und die karolingische Bildungsreform
Monday Dec 06, 2021
Monday Dec 06, 2021
In Folge 9 geht es um den Beginn der Schriftlichkeit, wie wir sie aus dem Mittelalter kennen ;) Wann hat man also angefangen, Handschriften so zu produzieren, wie wir sie kennen? Karl der Große spielt hier eine wesentliche Rolle, vor allem im Zuge seiner sogenannten karolingischen Bildungsreform, die auch heute noch spürbar ist. Dazu hat er sogar eine eigene Schriftart kreieren lassen, die das Lesen erleichtern und Kultur und Bildung umfassend fördern sollte.
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- Die Folge von Déjá-vu-Geschichte (Ralf Grabuschnig) über Nikolaus von Myra
- Interview des Goethe Instituts mit Historiker Johannes Fried
- Zu meinem Instagram-Kanal
- Zum Instagram-Kanal von Björn Hennecke (Der Geschichtsler)
Literatur:
- Brunner, Horst: Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Stuttgart: Reclam 1996. S. 23-29.
- Brunhölzl, Franz: Von Cassiodor bis zum Ausklang der karolingischen Erneuerung, in: Franz Brunhölzl (Hrsg.): Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters, erster Band, München 1996.
Monday Nov 22, 2021
#8: Wat steht da? Keine Angst vor Mittelhochdeutsch!
Monday Nov 22, 2021
Monday Nov 22, 2021
In Folge 8 geht es um keine bestimmte Handschrift oder um eine bestimmte Story einer Handschrift – aber um die Sprache, die in den Dingern steckt!
Editionen, Kommentare und Fachliteratur machen uns zum Glück die Inhalte mittelalterlicher Handschriften zugänglich, damit wir leicht verstehen können, was da überhaupt drin steht! Doch ist es nicht auch spannend, sich mal selbst mit der mittelhochdeutschen Sprache und dem Geschriebenen in den Handschriften auseinandersetzen?
Ich sage: Jau! Denn Mittelhochdeutsch wirkt zwar wie eine Fremdsprache, doch ist sie einem vertrauter als man so meint – wenn man sich drauf einlässt ;)
Ich möchte euch in der Folge also dazu einladen, die Scheu abzulegen. Es handelt sich dabei nicht um einen Grammatik-Exkurs für das Mittelhochdeutsche, sondern vielmehr mehr um den Spaß, sich selbst an Handschriften zu wagen und diese vermeintlich fremde Sprache nicht als Hindernis oder Ausrede zu nehmen ;)
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- Handschriftenbeschreibung der Handschrift C des Nibelungenliedes
- Digitalisat (Handschrift C Nibelungenlied) als Übung :)
- YouTube-Kanal "Hartmanns Aue" zu mittelhochdeutscher Grammatik etc.
Literatur
- Wegera, Klaus-Peter u.a.: Mittelhochdeutsch als fremde Sprache: Eine Einführung für das Studium der germanistischen Mediävistik.
- Wegera, Klaus-Peter u.a.: Deutsch diachron: Eine Einführung in den Sprachwandel des Deutschen.
- Hennig, Beate: Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch.
Tuesday Nov 09, 2021
#7: Verkehrte Welt – Fastnachtspiele im Spätmittelalter
Tuesday Nov 09, 2021
Tuesday Nov 09, 2021
In Folge 7 geht es passend zum Karnevalsbeginn diese Woche also um Fastnachtspiele des 15. und 16. Jahrhunderts! Als Mittelalter-Podcast schauen wir uns dabei das 15. Jahrhundert etwas genauer an, als konkretes Beispiel dann "Das Eggenziehen".
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Literatur:
- Fastnachtspiele des 15. und 16. Jahrhundert. Hrsg. von Dieter Wuttke. 4., bibliographisch ergänzte Auflage. Stuttgart 1989.
- Fastnachtspiele. Weltliches Schauspiel in literarischen und kulturellen Kontexten. Hrsg. von Klaus Ridder, Tübingen 2009.
Wednesday Oct 20, 2021
#6: Ein echtes Nekronomikon? Warum und wie man sich Dämonen zunutze machen kann!
Wednesday Oct 20, 2021
Wednesday Oct 20, 2021
Um fliegende Throne, Leichenhosen und dienende Dämonen geht es in diesem frühzeitigen Irmimi-Halloween-Special!
Und hier erzähle ich dir etwas über das echte Nekronomikon! Das was? Naja, fast ... zumindest gibt es etwas Ähnliches wie ein Totenbuch, das im Mittelalter (15. Jhd.) entstanden ist: eine Handschrift mit dem nicht ganz gruseligen Titel "CLM 849".
Und was es mit dieser spannenden Handschrift auf sich hat und wie man es schafft, die "Liebe" einer Frau zu gewinnen, erfährst du in dieser Folge!
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Die Handschrift CLM 849 im Handschriftencensus
Icelandic Museum of Sorcery & Witchcraft
Literatur
Kieckhefer, Richard: Forbidden Rites: A Necromancer’s Manual of the Fifteenth Century, Pennsylvania 1998.
Kieckhefer, Richard: Magie im Mittelalter, München 1992.
Wednesday Oct 06, 2021
#5: Legenda aurea – warum es sich lohnt, kein:e Otto Normalreligiöse:r zu sein! ;)
Wednesday Oct 06, 2021
Wednesday Oct 06, 2021
Heilige spielen auch heute noch eine große Rolle; ihre Bräuche haben immer noch ihren Platz in unserem Alltag: Der Heilige Christophorus schützt uns beim Autofahren, die Heilige Barbara ist die Patronin der Bergleute. Im Mittelalter ist dann eine umfassende Sammlung über die Geschichten dieser Heiligen entstanden – die Legenda aurea, die sogar mehr gelesen wurde als die Bibel! Doch was macht eine:n Heilige:n aus? Wie hebt man sich von „normalen“ Religiösen Menschen ab? Das schauen wir uns in Folge 5 mal genauer an!
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Überlieferung im Handschriftencensus
Literatur:
Angenendt, Arnold: Grundformen der Frömmigkeit im Mittelalter, in: Lothar Gall (Hrsg.): Enzyklopädie Deutscher Geschichte (68), München 2004.